Der „Playstation-Trainer“ – Warum Dauersteuerung im Kinderfußball der falsche Weg ist

Playstation-Trainer Kinderfußball ist ein Begriff, der sich in den letzten Jahren etabliert hat, wenn es um überholte Trainingsmethoden geht. Gemeint sind Trainer, die ihre Spieler wie Figuren in einem Videospiel steuern – sie rufen ständig Kommandos hinein, greifen in jede Entscheidung ein und nehmen den Kindern die Möglichkeit, eigene Lösungen zu finden. Doch der moderne Kinderfußball zeigt: Playstation-Trainer Kinderfußball ist der falsche Weg, wenn es darum geht, kreative, eigenständige und mutige Spieler auszubilden.

Warum Playstation-Trainer Kinderfußball problematisch ist

Kinder lernen Fußball nicht durch ständige Anweisungen, sondern indem sie Situationen selbst wahrnehmen, Entscheidungen treffen und Fehler machen dürfen. Ein Playstation-Trainer Kinderfußball beraubt sie dieser Chance. Die Kinder werden zu passiven Ausführenden degradiert, die auf jede Anweisung warten, statt selbstständig zu handeln.

Das Ergebnis: Spieler, die unsicher sind, weil sie nicht gelernt haben, das Spiel eigenständig zu lesen. Im Wettkampf, wenn keine ständigen Kommandos möglich sind, fehlt die Fähigkeit, Probleme eigenständig zu lösen. So hemmt Playstation-Trainer Kinderfußball genau das, was im modernen Fußball unverzichtbar ist: Spielintelligenz.

Wissenschaftliche Perspektive

Forschungen von Professor Dr. Dr. Matthias Lochmann und anderen Sportwissenschaftlern zeigen deutlich: implizites Lernen – also das Lernen durch eigenes Handeln – ist nachhaltiger und wirkungsvoller als explizite Anweisungen. Kinder, die im Spiel selbst Entscheidungen treffen, verarbeiten die Situation kognitiv tiefer und entwickeln bessere Problemlösungsstrategien.

Der Playstation-Trainer Kinderfußball setzt auf die entgegengesetzte Strategie. Er will über Worte steuern, was Kinder eigentlich über Erfahrungen lernen sollten. Horst Wein, einer der einflussreichsten Pädagogen im Kinderfußball, formulierte es klar: „Der Ball ist der beste Lehrer.“ Seine Philosophie stellt die Spieler und das Spiel selbst in den Mittelpunkt – nicht die Stimme des Trainers.

Verbindung zum DFB

Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat diese Problematik erkannt. Mit den neuen Spielformen, die ab 2024 verbindlich werden, verabschiedet sich der DFB von starren 7-gegen-7-Spielen im Kinderfußball. Stattdessen stehen kleine Spielformen wie Funino im Fokus. Ziel ist, dass jedes Kind mehr Ballaktionen hat, mehr Entscheidungen trifft und eigenständig Lösungen findet.

Damit geht der DFB klar auf Distanz zum Playstation-Trainer Kinderfußball. Denn wer glaubt, Kinder durch Kommandos besser zu machen, arbeitet gegen das Konzept moderner Spielintelligenz.

Praxis beim Blumenthaler SV U13

Beim Blumenthaler SV U13 wird Playstation-Trainer Kinderfußball bewusst vermieden. Statt ständigen Anweisungen setzen die Trainer auf Spielformen, die Kinder eigenständig herausfordern. Im Training gibt es kleine Wettkämpfe, in denen die Spieler in kurzen Sequenzen Entscheidungen treffen müssen: Dribble ich, spiele ich ab, schieße ich?

Die Trainer greifen nicht bei jeder Situation ein, sondern beobachten. Nach den Spielen werden Entscheidungen reflektiert – manchmal im Gespräch, manchmal in kleinen Videoanalysen. Das Ziel: Spieler, die Verantwortung übernehmen und eigenständig agieren können.

Ein Beispiel: In einer 3-gegen-3-Übung auf engem Feld muss der Ball schnell zirkulieren. Statt zu rufen „Pass nach links!“, lassen die Trainer die Spieler selbst erkennen, dass die linke Seite frei ist. Erst nach der Aktion gibt es Feedback: „Welche Optionen hattest du?“ Diese Art des Coachings ist das Gegenteil vom Playstation-Trainer Kinderfußball – und fördert echte Spielintelligenz.

Eltern und Playstation-Trainer Kinderfußball

Nicht nur Trainer, auch Eltern können ungewollt zu Playstation-Trainern werden. Rufe wie „Schieß!“, „Pass!“ oder „Geh drauf!“ von der Seitenlinie sind im Kinderfußball weit verbreitet. Gut gemeint, aber kontraproduktiv. Kinder fühlen sich dadurch unter Druck gesetzt und spielen weniger frei.

Auch hier gilt: Weniger ist mehr. Eltern sollten anfeuern, aber keine Kommandos geben. Sie unterstützen ihre Kinder am besten, wenn sie Vertrauen zeigen, Fehler akzeptieren und Lob für eigenständige Aktionen geben – auch wenn diese nicht immer erfolgreich sind.

Alternativen zum Playstation-Trainer Kinderfußball

Damit Kinderfußball modern und kindgerecht bleibt, braucht es Alternativen zum alten Steuerungsdenken:

  1. Kleine Spielformen statt großer Spiele – Funino und 3-gegen-3 fördern mehr Ballkontakte und Entscheidungen.

  2. Fragen statt Befehle – Trainer geben Impulse wie „Welche Optionen hattest du?“ statt ständige Kommandos.

  3. Fehler als Lernchance – Kinder dürfen Fehler machen und daraus lernen, statt sofort korrigiert zu werden.

  4. Eigenverantwortung stärken – Spieler bekommen Aufgaben, die sie selbstständig lösen müssen.

  5. Spaß im Vordergrund – Freude am Fußball ist die Basis für langfristigen Erfolg.

Diese Prinzipien sind das Gegenteil vom Playstation-Trainer Kinderfußball – und genau der Weg, den viele Vereine inzwischen gehen.

Fazit

Playstation-Trainer Kinderfußball ist mehr als nur ein Schlagwort – er steht für eine überholte Denkweise, die im modernen Nachwuchsfußball keinen Platz mehr hat. Kinder müssen eigenständig lernen, Entscheidungen treffen und ihre Kreativität entfalten dürfen. Dauersteuerung verhindert diese Entwicklung und macht Spieler abhängig.

Der Blumenthaler SV U13 zeigt in der Praxis, dass es anders geht: Durch moderne Spielformen, gezieltes Coaching und eine positive Fehlerkultur werden Kinder zu selbstbewussten Spielern. Der Playstation-Trainer Kinderfußball gehört damit der Vergangenheit an – die Zukunft gehört Trainingsformen, die Kinder stark machen.

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